Musik ist mächtig. Sie macht uns fröhlich oder auch traurig und nachdenklich. Sie lädt uns zur Entspannung ein oder lässt uns alle Energie entladen. Nur eines tut sie nie – sie lässt niemals unberührt!Dieser Zauber war auch am vergangenen Sonntag in der Stephanskirche in Feldrennach zu spüren. Nach mehr als fünf Monaten Vorbereitungszeit konnten wir unser diesjähriges Konzertprogramm „Timeless“ endlich dem Publikum präsentieren. Mesnerin Hilde Wunsch eröffnete den Abend mit herzlichen Grußworten und Vereinsvorsitzende Sabine Piétriga stellte den Chor und den Chorleiter Bernd Philippsen vor. „Timeless“ – für eine kurze Zeit den Alltag und die Sorgen vergessen können und ganz Herz und Ohr sein, das wünschten die Gastgeber ihrem Publikum und brachten im Lauf der folgenden 90 Minuten unvergessenen Lieder aus den letzten 250 Jahren zu Gehör. Darunter Mozarts „Ave Verum“, das irische Traditional „Oh Danny Boy“ oder auch „Amazing Grace“. Selbst das vermeintlich von Cat Stevens stammende „Mornig has broken“ geht ursprünglich auf ein altes gälisches Weihnachtslied zurück. Bekannte Filmmelodien riefen Erinnerungen wach und es gab ein Wiederhören mit Liedern aus den Musicals „West Side Story“ und dem „Phantom der Oper“. Aber auch im Bereich der Popmusik gibt es zahlreiche Stücke, die zeitlos schön sind. So erklangen an diesem Abend auch „Bridge over troubled water“ von Simon & Garfunkle und „We are the champions“ von Queen.
Unser persönliches Highlight war aber die Uraufführung des Stückes „Music“ von John Miles. Chorleiter Bernd Philipppsen hat diesen Klassiker, der durch seine monumentalen Instrumentalsequenzen beeindruckt, für einen Chor arrangiert. Der Mensch als Orchester. Es hat funktioniert – und wie! Das Publikum bedachte es begeistert mit stehenden Ovationen. Was für eine schöne Belohnung! Mit einer einzigen Ausnahme, Mozart bleibt Mozart, waren alle Stücke des Abends von Bernd Philippsen so arrangiert, dass sie perfekt zum Chor passen. Damit sorgt er bereits seit 18 Jahren für den harmonischen und unverkennbaren Sound des Chores. Wie immer bei Konzerten der Con-Musica präsentierte auch er sein Können mit zwei Solo-Stücken. Dass er virtuos das Klavier oder auch die Orgel beherrscht, hat er schon oft bewiesen. Am Sonntag erklangen aber ganz andere Klänge in dem gut besuchten Kirchenraum. Das Cembalo ist Bernd Philippsens Passion. Erklingt bei diesem Instrument doch jeder Ton gleich laut und es gibt keinerlei Dynamik wie am Klavier. Will man diese erzeugen, müssen die Tonfolgen kurz sein, so dass sich die Klänge aufbauen. Und so erlebten die Zuschauer, wie dieser Mann die Finger nur so über die Tasten fliegen lässt und dabei mit scheinbarer Leichtigkeit ganze Klangwelten erschafft. Beide Stücke hat er selbst komponiert, eines davon anlässlich der Konfirmation seines Sohnes.
Das Publikum entließ uns schließlich sehr glücklich nach zwei Zugaben. Es war uns eine Freude, Ihnen eine Freude zu machen! Wenn Sie das Konzert verpasst haben, dann kommen Sie doch einfach am Sonntag, den 16.10.2022 um 18 Uhr in die Klosterkirche in Bad Herrenalb. Dann heißt es noch einmal „Timeless“ mit Con-Musica und Bernd Philippsen.